Klimawandel

Warum sollten wir Klimaschutz betreiben?

Seit dem Zeitalter der Industrialisierung und insbesondere seit dem Beginn der weiterhin zunehmenden Globalisierung ist der weltweite Energiebedarf der stetig wachsenden Weltbevölkerung dramatisch angestiegen. Ein Großteil dieser Energie stammt aus fossilen Ressourcen. Durch die Verbrennung fossiler Rohstoffe, wie Erdgas, Erdöl und Kohle, werden unterschiedliche Treibhausgase freigesetzt.

CO2-Gehalt der Atmosphäre (Stand: März 2017, Quelle: NOAA – Earth System Research Laboratory)

Allein der Blick auf den CO2-Gehalt unserer Atmosphäre verdeutlicht den unstrittigen Einfluss menschlichen Handels auf unsere Umwelt. Dass diese signifikante Änderung der Zusammensetzung der Luft keine weiteren Auswirkungen hat, ist nur schwer vorstellbar. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass zwischen dem CO2-Gehalt der Atmosphäre und der weltweiten Durchschnittstemperatur bereits in der erdgeschichtlichen Vergangenheit ein eindeutiger Zusammenhang bestanden hat.
Die Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten mit dem Earth System Research Laboratory hat die Geschichte des atmosphärischen Kohlendioxids von vor 800.000 Jahren bis Januar 2016 in einem kurzen Video zusammengefasst.

Der Treibhauseffekt

Die natürliche Zusammensetzung der Erdatmosphäre ruft einen ebenso natürlichen Treibhauseffekt hervor. Ohne diesen läge die weltweite Durchschnittstemperatur bei eisigen -18 °C, unsere Erde wäre praktisch eingefroren. Der zusätzliche Ausstoß von bisher in fossilen Rohstoffen gebundenen Treibhausgasen verstärkt den Treibhauseffekt und verursacht global einen Temperaturanstieg in Luft und Wasser von 1,5 – 6 °C innerhalb der nächsten 100 Jahre. Die Auswirkungen auf das Klima, den Meeresspiegel und die Ökosysteme werden wir und spätestens unsere Kinder deutlich zu spüren bekommen.

Das Ziel: Weitgehende Treibhausgasneutralität bis 2050

Um den anthropogenen Klimawandel einzudämmen ist die Weltgemeinschaft 2015 in Paris übereingekommen, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen (< 1,5°C). Zum Erreichen dieses Ziels hat die Bundesregierung den Klimaschutzplan 2050 beschlossen. So sollen die Treibhausgasemissionen bis 2050 im Vergleich zu 1990 um 80 bis 95 Prozent verringert werden.


Der ökologische Fußabdruck

Was sagt der ökologische Fußabdruck über uns und unsere Umwelt aus? Der ökologische Fußabdruck zielt in erster Linie auf den Ressourcenverbrauch eines Menschen, eines Landes oder der ganzen Welt ab. Der Ausstoß an Treibhausgasen ist dabei zunächst nur indirekt berücksichtigt. Vereinfacht kann man sagen, dass, solange der durchschnittliche ökologische Fußabdruck größer ist, als unsere Erde nachhaltig an Ressourcen zur Verfügung stellt, wir auch mehr Energie als ökologisch vertretbar ist verbrauchen.  Um unseren Ressourcenverbrauch in Deutschland zu decken, verbrauchen wir jährlich fast zweieinhalb Mal die Fläche unseres Landes. Würden alle Menschen so viel verbrauchen wie der durchschnittliche Bundesbürger, bräuchten wir 3,1 Erden. Deutschland ist damit das Land mit dem sechst größten ökologischen Fußabdruck.

Auf den Internetseiten www.fussabdruck.de und www.footprint-deutschland.de können Sie Ihren ganz persönlichen ökologischen Fußabdruck ermitteln.



Weitere wichtige Gründe für die Energiewende

Importabhängigkeit

Fossile Energieträger, die in Deutschland verbraucht werden, sind zu großen Teilen importiert. Der Ausbau erneuerbarer Energien sorgt für eine größere Unabhängigkeit von konventionellen Energieversorgern und schwankenden Preisen. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern stehen erneuerbare Energiequellen unbegrenzt zur Verfügung und ermöglichen langfristig eine zuverlässige Versorgung.

Regionale Wertschöpfung

Aufgrund des Imports von Energierohstoffen fließt jedes Jahr sehr viel Geld aus unserer Region ab. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien bleibt die Wertschöpfung dagegen vor Ort. So erhalten Kommunen beispielsweise Einnahmen aus der Gewerbesteuer sowie über die Verpachtung gemeindeeigenen Grund und Bodens. Unternehmen in der Region profitieren durch den Bau, den Betrieb und die Wartung der Anlagen. Durch die Reinvestition dieser Einnahmen in Bildung, Kultur und Infrastruktur kommen diese Gelder allen Bürgern zugute.